18.04.2014

Am Abend regnete es noch stark, und so blicken wir am Morgen aus dem Fenster und sehen nur nebelverhangene Berge – sehr idyllisch. Es erinnert uns ein bisschen an unsere China-Kundenreise im Jahr 2012. Als wir damals in die Teegärten von Enshi fuhren, war es ähnlich nebelig und man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Nur die feinen jungen Triebe des Tees leuchten auch heute hervor.

Berglandschaft in Ureshino

Beim Frühstück besprechen wir mit Toshiyukis Sohn Hitoshi unsere Bestellung für den neuen Tee. Seit einem Jahr ist Hitoshi für den Betrieb verantwortlich. Der 37-Jährige kümmert sich nun vor allem um die Verarbeitung, hat aber auch das Sagen, wenn es darum geht wie viel Tee wir kaufen können. Nach dem Frühstück gehen wir noch ein bisschen auf Spurensuche nach den Ursprüngen des Ureshino-Tees und bestaunen einen über 300 Jahre alten Teebusch.

300 Jahre alter Teestrauch in Ureshino

Auch ein Fußbad in den heißen Quellen von Ureshino darf natürlich nicht fehlen. Bei unserer Kundenreise 2010 waren wir schon einmal an dieser heißen Quelle und haben uns aufgewärmt.

Toshiyuki Soejima und wir in einer heißen Quelle in Ureshino

So schwelgen wir in Erinnerungen und machen uns danach auf den Weg weiter nach Süden. Heute Abend haben wir einen Termin bei Narieda Shinichiro. Geplant ist ein gemeinsames Abendessen mit einigen Freunden aus der Gegend.

Als wir am Haus von Narieda ankommen, sind schon einige seine Freunde dort, und auch seine Frau begrüßt uns herzlich. Sie vertröstet uns, da Narieda noch unter der Dusche steht. Wir nutzen die Zeit, um uns ein bisschen umzuschauen, und entdecken schon einige schöne Keramiken, die wir unbedingt mitnehmen möchten. Wie jedes Mal müssen wir genau planen, denn alles was uns gefällt, können wir leider nicht mitnehmen. Wir zählen nochmal, wie viel Geld wir noch dabei haben, und entscheiden uns dann für einige Matchaschalen und kleine Teeschalen. Nach kurzer Zeit kommt dann Narieda und begrüßt uns aufs herzlichste. Gemeinsam gehen wir in seine Werkstatt, in der schon ein Tisch mit verschiedenstem japanischen Essen aufgebaut ist. Als alle Freunde eingetroffen sind, hält Narieda erst einmal eine kleine Rede, und stellt alle einander vor. Kanpai!

Foto: gemeinsames Abendessen bei Narieda Shinichiro

Der Abend endet wie im letzten Jahr in der nahegelegenen Bar Aoi – dem einzigen Ort, in dem am Abend im einsamen Bergdorf noch ein paar Leute unterwegs sind. Unseren Einkauf können wir leider noch nicht mitnehmen, da alles noch sicher verpackt werden muss, und so verabreden wir uns für den nächsten Tag.