26.04.2014

Heute stehen wir noch ein bisschen früher auf als in den vergangenen Tagen, um dann gleich mit der Ernte loszulegen. Punkt 7 Uhr sind wir fertig mit dem Frühstück und machen uns auf zu Teegarten 4, der direkt hinter der Verarbeitungshalle liegt. Hier wachsen Sträucher der Varietät Yabukita. Um eine perfekte Farbe des gedämpften Tees (Sencha) zu erreichen, haben die Morimotos die Büsche einige Tage vorher mit schwarzen Netzen beschattet (Kabuse). Die Farbe ist wirklich unglaublich. Wir beginnen damit die Netze von den Sträuchern abzubinden und einzurollen. Nachdem ein paar Reihen aufgedeckt sind, geht auch schon die Ernte los. Wir sind erstaunt, wie unterschiedlich die Blätter der Yabukita sind, im Vergleich zu den Yutaka Midori Blättern, die wir an den Tagen zuvor geerntet haben – ganz weich und zart, fast schon ein bisschen gekräuselt, verglichen mit den festen und glatten Blättern der Yutaka Midori.

Im Laufe des Vormittags kommen auch Tae Morimoto, Yukie und ihr Mann, den hier alle immer Tei-chan nennen, und die beiden Söhne Shota und Naoki auf den Hof. Es ist Wochenende und in der nächsten Woche ist die Golden Week. Yukies Familie verbringt dann üblicherweise die meiste Zeit hier im elterlichen Teegarten.

Mittags ernten wir noch den kleinen Teegarten Nr. 5, in dem Saki Midori wächst. Und nun sind auch alle Bestandteile des diesjährigen Morimoto Shincha fertig. Auf uns wartet also nur noch der finale Erhitzungsschritt (hi-ire) und dann kann der Shincha auf den Weg nach Europa gehen. In diesem Jahr besteht der Shincha wieder zu einem beträchtlichen Anteil aus abgedecktem Tee (Kabusecha) und ist wunderbar intensiv grün. Shigeru hat in diesem Jahr etwas stärker gedämpft, wodurch die Farbe noch intensiver ist. Der Shincha ist zwar immer noch im chumushi-Bereich einzuordnen, die Dämpfungszeit liegt aber fast schon auf Fukamushi-Niveau.