21.04.2014

Einigermaßen entspannt wachen wir gegen acht Uhr vom Geräusch des kleinen Lastwagens der Morimotos auf. Beim Frühstück erfahren wir, dass heute bereits die Shincha-Ernte losgeht. Wir haben volles Programm, denn mittags kommen zwei Besucher aus Großbritannien, die hier einen Tag mit dabei sein möchten. Gleichzeitig müssen wir uns um die Ernte kümmern. Bei der ersten Tour zum Teefeld Nr. 12 klären wir noch schnell den Zeitplan ab. Eine Ladung schaffen wir vor der Ankunft der Gäste. Also strengen wir uns an. Die Blätter in Teegarten 12 der Strauchsorte Yutaka Midori haben dieses Jahr besonders viel Kraft. Das merken wir auch daran, dass gerade einmal die Blätter von zwei Reihen in die Säcke passen. Der Zeitplan passt perfekt: Als wir alle Säcke sicher in den großen, belüfteten Kühl-Behälter der Verarbeitungsanlage gebracht haben, ist es Zeit zum Bahnhof zu fahren. Gemeinsam mit Yukie, die heute tatkräftig mit dabei ist, begrüßen wir unsere Gäste. Zum Gespräch und Spaziergang durch die Teegärten ist jedoch keine Zeit, denn heute soll zumindest ein Drittel des Teegartens Nr. 12 geerntet und verarbeitet werden. Schnell wird klar, dass es ein sehr langer Tag wird. Die letzte Ladung schaffen wir erst gegen 17 Uhr in die Verarbeitungsanlage zu bringen. Unsere Gäste wollen sich nach dem Abendessen nur kurz eine halbe Stunde ausruhen, schlafen aber durch bis zum nächsten Morgen. Die Zeitumstellung haben sie noch nicht ganz verkraftet – so wir wir auch. Gegen 22 Uhr können wir die Dämpfungsmaschine und unsere alt-bekannte Freundin, die Mushi-ba-shori-ki (wörtlich: die Maschine, die nach der Dämpfungsmaschine kommt) sauber machen.

Bis der Tee vom heutigen Tag komplett bis auf Aracha-Niveau getrocknet ist, braucht es noch etwas. Die Zeit zwischen sauber machen und packen ganz am Ende vertreiben wir uns immer mit einigen Späßen.

Foto: Shigeru Morimoto prüft den Feuchtegehalt und die Form der Sencha – Nadeln in der Sencha – Rollmaschine
Foto: Shigeru Morimoto bei der Teeverarbeitung
Foto: Tochter Yukie Morimoto beim Saubermachen
Foto: Haruyo Morimoto bei der Büro-Arbeit

Gegen zwei Uhr nachts ist die Produktion komplett, und wir können den Aracha in die großen Säcke verpacken, in denen er bis zur Endverarbeitung gelagert wird. Endlich ist Zeit für die nächtliche Ruhe.