Während der Frühling in Mitteleuropa immer wieder durch Kältephasen unterbrochen wird, ist es in Japan vergleichsweise warm. In den ersten Monaten des Jahres war es relativ warm und trocken. Mit dem Monat März ist dann aber der Regen gekommen, der für das Wachstum und die Qualität der Tees sehr wichtig ist.
Nachdem wir mit allen unseren Partnern in Japan schon Videotelefonate hatten, um über die neue Ernte und auch unseren anstehenden Besuch zu sprechen, kam heute die Nachricht von Keita Watanabe, dass sie mit der Ernte 2023 begonnen haben. Kabuse Kuritawase, der früheste Bestandteil des Watanabe Kabuse Shincha wurde am 30.03.2023 geerntet und zunächst zu Aracha verarbeitet. Keita schreibt, dass der erste Ernte-Tag etwas beschwerlich war, da es auf Yakushima gerade sehr viel regnet. Denn auch wenn gerade eine Regenpause ist und geerntet werden könnte, sind die Netze für die Beschattung durch den Regen immer noch nass und schwer. Beim Aufrollen muss man dann sehr vorsichtig sein, um die frischen Triebe nicht abzubrechen. Im Anschluss müssen die Blätter noch etwas trocknen bevor tatsächlich geerntet werden kann.
Schon im Vorfeld haben wir erfahren, dass in diesem Jahr mit einem vom Zeitpunkt her normalen bis leicht frühen Erntetermin zu rechnen ist. Und so ist es nun auch gekommen. Bei Mankichi und Keita Watanabe auf Yakushima beginnt die erste Ernte normalerweise zum Monatswechsel, beziehungsweise den ersten Tagen des April. Da die Kuritawase aber eine spezielle Strauchvarietät ist, die speziell für die südlichen Inseln gezüchtet wurde und außergewöhnlich früh anfängt zu wachsen, müssen wir auf den anderen Bestandteil für den Kabuse Shincha noch etwas warten. Es ist also noch ein bisschen Geduld gefragt, bis der erste Tee des Jahres hier eintreffen wird.