Es ist so weit: Der erste Shincha 2021 ist eigetroffen. Heute wurden wir etwas überrumpelt, als plötzlich, ohne dass wir damit gerechnet haben der Shincha MOE ankam. Dass er schon in Frankfurt war, wussten wir natürlich, aber normalerweise dauert es immer zwei-drei Tage bis die Lieferung dann bei uns zugestellt wird. Diesmal ging alles ganz schnell.

Kazuya Matsumoto 2021
Kazuya Matsumoto im MOE Feld

Schon vor einigen Tagen hat uns Kazuya Matsumoto seine Eindrücke vom Shincha MOE 2021 mitgeteilt. Es hat ihn sehr beschäftigt, dass die Ernte in diesem Jahr so früh war. Besonders auffällig war das nun auch, weil die letztjährige Ernte so außergewöhnlich spät war. Die Ernte 2020 war ganze 17 Tage später im Vergleich zu diesem Jahr. Obwohl die Ernte nun aber so früh war, gab es glücklicherweise keinen Frost und die Ventilatoren im Teegarten wurden in diesem Jahr nicht gebraucht. Positiv war auch, dass es im Februar und März noch kühl war und die Temperaturen nur langsam gestiegen sind. Beim langsamen Temperaturanstieg wachsen die Pflanzen ebenfalls langsamer, was gut für den Geschmack des Tees ist.

Sakura-No Shincha MOE
Blatt-Triebe für den Sakura-No Shincha MOE kurz vor der Ernte am 11.April 2021

Kurz vor der Ernte ist es dann doch noch einmal kurz kühler geworden, weshalb sich die Ernte seiner Yabukita-Sträucher im MOE Teegarten dann auf den 11.April 2021 verschoben hat.

Kazuya Matsumoto hat vor einigen Jahren herausgefunden, dass bei seinem Teegarten ein besonderer floraler Duft bei den Tees entsteht, wenn er sie am Abend erntet und dann früh morgens am Folgetag dämpft und zu feinem Tee verarbeitet. Über Nacht werden die Tee-Blätter in der Verarbeitungsanlage gekühlt gelagert, sodass sie ihre Frische behalten. Am 12. April hat Herr Matsumoto dann früh morgens den Aracha (Rohtee) hergestellt. Am 13.April dann, nachdem der Aracha eine Nacht ruhen konnte, ging es in die Shiage – die Endverarbeitung. Da Kazuya Matsumoto den MOE, wie jedes Jahr, etwa eine Woche vor der regulären ersten Ernte erntet und daher nur feine Blätter, Blattknospen und wenige kleine Stiele im Tee sind, verzichtet er gänzlich auf die Sortierung. Der Shincha MOE wird nur vorsichtig erhitzt (hi-ire) um die Adstringenz zu verringern und den süßen Duft sowie die Geschmeidigkeit aus den Teeblättern herauszuholen. Für jeden Arbeitsschritt plant Herr Mastumoto jeweils einen ganzen Tag ein um sich jedem Detail mit ganzer Aufmerksamkeit widmen zu können.

 

Nun waren wir heute an der Reihe den Tee zu probieren. Das Öffnen der Packung allein war schon ein Erlebnis: Es strömt uns ein feiner süßlich-floraler Duft entgegen: typisch MOE! Bei der Verkostung fällt uns die tänzelnde Leichtigkeit des Tees auf. Er beschwingt durch seine frühlingshafte Frische und zarte Süße. Interessant sind auch die Folgeaufgüsse. Durch die in diesem Jahr eher leichte Hi-ire (geringe Hitzeeinwirkung) bleibt auch der 2. und 3.Aufguss geprägt von dieser angenehmen Frische, wobei der 2. und 3. Aufguss an Fülle und Körper gewinnt, während der erste Aufguss eher zart bleibt und durch florale Kopfnoten besticht.

Auch Kazuya Matsumoto ist mit seinem Shincha MOE 2021 sehr glücklich. Er schreibt uns, nachdem er den aktuellen Shincha MOE mit jeweils einem Rückstellmuster von Ernte 2020 und 2019 verglichen hat, dass sich die Tees in Bezug auf Blattdicke, Duft und Geschmack sehr ähneln und nur in Nuancen unterscheiden: Nuancen, die für ihn und auch für uns die Freude am Tee Jahr für Jahr ausmachen.

Familie Matsumoto vom Teegarten Sakura-No En
Familie Matsumoto vom Teegarten Sakura-No En