30.05.2014

Mit dem Zug verlassen wir heute das großstädtische Nagoya und fahren in die idyllische Hügellandschaft der Präfektur Mie. Am Banhof werden wir von Iwao Hayashi, dem 76-jährigen Gründer des Familienbetriebs, begrüßt. Mit dem Auto fahren wir dann noch einmal 20 Minuten bis zum Haus der Familie Hayashi.

Foto: Wohnhaus und Verarbeitungsanlage der Familie Hayashi

Hier widmen wir uns nun den neuen Tees der Familie. Nebenbei erfahren wir auch, dass Familie Hayashi planen mit Ihrer Produktionsanlage umzuziehen. Bisher haben sie ausschließlich in einer Produktionsanlage direkt am Wohnhaus den Tee verarbeitet. Da das Haus aber am Berghang gelegen ist und die schweren Verarbeitungsmaschinen somit nicht direkt auf dem Boden stehen, sondern paraktisch im ersten Stock, macht sich die Familie Sorge um die Statik des Hauses im Falle eines Erdbebens. Bei einem Rundgang durch die Verarbeitungsanlage fällt auch uns auf, dass der Boden ganz schön schwingt. Nicht weit entfernt sieht man schon, wo dann ab dem nächsten Jahr produziert wird. Nur die letzten Produktionsschritte (Hi-ire und Sortierung) bleiben in der bisherigen Halle, so dass insgesamt auch etwas mehr Platz sein wird.

Foto: Teegarten von Familie Hayashi in der Präfektur Mie

In den letzten Jahren hat sich der Betrieb von Familie Hayashi etwas vergrößert. Ein benachbarter Teebauer hat seinen Teegarten aufgegeben und den Hayashis die Teegärten übereignet. Jetzt bewirtschaftet die Familie insgesamt etwa 13 Hektar und führen auf ihren eigenen Anlage die komplette Produktion von der Aracha-Herstellung, über Sortierung, finale Erhitzung und seit diesem Jahr auch das Mahlen von Pulvertee durch. Den ganzheitlichen Bio-Gedanken sieht man bei Familie Hayashi auch auf dem Wohnhausdach. Es ist voll mit Solarzellen für die Stromerzeugung und auch zur Warmwasserbereitung – und dies schon seit vielen Jahren. Auch die Morimotos planen seit einiger Zeit die Anschaffung einer Solaranlage, die dann die Verarbeitungsanlage mit Öko-Strom versorgen soll, aber momentan reicht dafür das Geld noch nicht für diese Anschaffung.

Foto: Vater Iwao und Sohn Kimihiko Hayashi in ihrem Teegarten in Mie

Nach der Teeverkostung fahren wir in die Teegärten und erfahren auch, dass Familie Hayashi eine eigene Strauchsorte kultivieren. Iwao hat vor einigen Jahren Stecklinge von einem bestimmtem Strauch, den er sehr mochte, selbst aufgezogen. In einem Zairaishu-Feld ist ihm einer der Sträucher besonders aufgefallen, woraufhin er diesen vermehrt hat. Auf dieselbe Weise ist vor vielen Jahren übrigens auch die Yabukita entstanden, nur dass es da nicht Iwao Hayashi war, der den Stauch entdeckte, sondern ein anderer Teegärtner. Sie ist keine wirklich geplante Züchtung, sondern vielmehr wurde eine Pflanze vermehrt, die im Zairaishu-Feld positiv aufgefallen ist. Übersetzt heißt Yabukita (der Norden der Hecke), der der Strauch an der Nordseite einer „Tee-Hecke“ stand.

Foto: Teegarten mit der selbst aufgezogenen Strauchvarietät im Teegarten von Familie Hayashi