04.05.2014

Heute ist es endlich soweit: Im Video (s.u.) könnt ihr euch die Ziehung des Loses für die Karatsu-Teeschale des bekannten (oder besser gesagt wirklich berühmten) Töpfers GEIRIN ansehen, zu der wir vor etwa zwei Wochen eine Frage gestellt hatten (siehe Reiseblog Teil 1). So findet ihr heraus, wer gewonnen hat. Von den eingereichten Antworten waren insgesamt sechs richtige Antworten dabei, von denen per Los ein Gewinner gezogen wurde. Bis gestern hatten wir die Schale selbst noch garnicht ausgepackt, aber dachten dann, dass es merkwürdig ist eine Schale loszuschicken, die wir selbst noch nicht einmal gesehen haben. Ausserdem ist es ja auch für alle Leser des Blogs schön, die Schale einmal gesehen zu haben. Für eine japanische Teeschale ist sie außergewöhnlich groß, fast wie eine Matchaschale. Hier nun erstmal das Foto:

Foto: Teeschale von GEIRIN

Gestern hatten wir es ja schon erwähnt: Nachdem nun das erste Rätsel gelöst wurde, haben wir uns gleich etwas neues ausgedacht – diesmal eine Frage, die mit dem Kabuse Tamaryokucha GO EN zu tun hat: Wie nennt sich die Maschine (japanisches Fachwort), mit der der entscheidende Produktionsschritt für gedämpften Tamaryokucha (= Mushi Guricha) vollzogen wird, also die Maschine, in der die gekräuselte Form der Blätter letztlich geprägt wird?

Eure Antworten könnt ihr auch diesmal per email ( service@marimo.eu ) einreichen, bis zum 11.05.2014. Falls mehrere Einreichungen die richtige Antwort enthalten, entscheidet wieder das Los. Der Preis ist auch diesmal eine ganz besondere Rarität, nämlich eine der Gyokuro Kyusu von NARIEDA Shinichiro, wie sich auch in den Videos zum Kabuse Tamaryokucha GO EN zu sehen ist. Ein Tipp: Die Videos können euch dabei hilfreich sein, die Antwort auf die Frage herauszufinden.

Diese ehrwürdige Kanne gibt es nun zu gewinnen – in dieser Form (Höhe, Sorte des Tons, Art der Glasur) hat Narieda nur 10 Stück erschaffen, weshalb der Wert dieser Kanne nicht zu unterschätzen ist:

Foto: Gyokuro Kyusu von NARIEDA Shinichiro

Nun auch das Video mit der Losziehung:

Aber was haben wir eigentlich sonst noch so gemacht? Gestern Abend ließen Haruyo und Shigeru schon verlauten, dass wir heute viel schaffen müssen: Kanayamidori aus Teegarten Nr. 9, und Fukamushi Okuyutaka aus Teegarten Nr. 3, der dieses Jahr zur Häfte beschattet wurde und zur Hälfte unbeschattet blieb. Wir werden am frühen Morgen gegen fünf Uhr vom Sonnenaufgang geweckt. Naja, es war wohl eher Shigeru, der ebenfalls um diese Zeit schon im Haus unterwegs war, und das Geräusch der Schiebetür neben unserem Schlafzimmer. Wir frühstücken schnell, und nachdem auch Haruyo zu uns stößt, machen wir uns kurz nach halb sechs auf den Weg zu Teegarten Nr. 9. Dort ernten wir den Vormittag über die Kanaya Midori-Sträucher. Im Laufe des Vormittags kommen auch wieder Yukie und ihr Mann dazu. Tae hat diese Nacht im Haus von Shigerus Mutter Fumie, das direkt hinter dem Wohnhaus von Haruyo und Shigeru gelegen ist, übernachtet, und hat sich etwas um ihre Großmutter gekümmert. Ihr kennt Fumie bestimmt noch vom Go En Video, das wir letztes Jahr mit ihr aufgenommen haben. In den letzten Tagen hat sie sich vor allem abends und nachts etwas allein gefühlt.

Nachdem wir uns gestern um ein paar organisatorische Angelegenheiten gekümmert haben, und nicht so stark an der Tee-Ernte und Verarbeitung Teil hatten, legen wir heute wieder richtig los. Nachdem wir mit dem Ernten der Kanaya Midori fertig sind, kümmern sich Haruyo, Tei-chan und wir um die Ernte der Oku Yutaka. Im letzten Jahr haben wir begonnen einen Fukamushi Sencha aus dieser Strauchvarität herzustellen, der mittlerweise sehr beliebt geworden ist. Wie bei allen Morimoto-Tees arbeiten wir ständig an der Werterentwicklung der Teesorten, und haben uns entschieden in diesem Jahr einen halb-kabuse, halb-rôji Fukamushi Sencha aus der Oku Yutaka herzustellen (rôji-Saibai bedeutet: nicht beschatteter/ natürlicher Anbau). Noch läuft die Verarbeitung, aber zwischendurch haben wir schon einmal den vorverarbeiteten Tee probiert. Er ist wirklich satt grün und voll im Geschmack geworden. Etwas mehr „fukai“ als bisher.

Katsumi kümmert sich währenddessen um den Herunterschnitt der Kanaya Midori-Sträucher. Alle paar Jahre werden die Sträucher ziemlich radikal heruntergeschnitten, denn wenn sie zu dicht werden, wachsen die neuen Blätter nicht so gut. Auch werden die Pflanzen schneller anfällig für Krankheiten. Im letzten Jahr waren es die Oku Yutaka-Sträucher, die heruntergeschnitten wurden. In diesem Jahr sieht man das den Pflanzen nicht mehr an: Die Blätter sind aber weicher und wunderschön gewachsen. Es ist Shigerus Entscheidung, wann die Büsche herunter geschnitten werden. Er hat das beste Gefühl dafür. Haruyo hingegen tun die Büsche immer Leid, schon beim Ernten entschuldigt sie sich bei Ihnen und dankt ihnen anschließend für die schönen Blätter, die sie ernten durfte.

Foto: Kanaya Midori-Sträucher nach dem ersten Herunterschnitt

Heute schneidet Katsumi in 3 Etappen, bis am Ende keine Blätter mehr zu sehen sind.

Foto: freier Blick auf die Äste der Kanaya Midori-Büsche nach dem zweiten Herunterschnitt