Gestern erreichte uns der Morimoto Shincha 2020. Wir waren schon im Vorfeld sehr aufgeregt und unser Gefühl sagte uns, dass der diesjährige Shincha von den Morimotos gut werden würde. Seit Wochen sind wir mit Haruyo und Shigeru Morimoto in Kontakt und besprechen unsere Reservierungen für die diesjährige erste Ernte. Aufgrund der Reisebeschränkungen mussten wir unsere diesjährige Reise zu den Teegärten leider verschieben. Umso mehr zeigt sich aber die Verbundenheit mit unseren Partnern, nun auch in schwierigen Situationen zusammen zu halten und sich gegenseitig zu unterstützen, auch wenn man sich mal nicht sehen kann.
Bei den Morimotos ging die Ernte in diesem Jahr am 20.April los. Da haben sie die Saki Midori für den Morimoto Shincha geerntet. Im letzten Jahr waren die Blätter der Saki Midori sehr fest, weshalb die Saki Midori in 2019 beschattet wurde. Dadurch werden die Blätter unter anderem etwas weicher. In diesem Jahr waren die frischen Triebe so zart und wunderschön grün, sodass die Saki Midori für den Morimoto Shincha 2020 unter freiem Himmel (roji) wachsen konnte. Die Morimotos entscheiden in jedem Jahr aufs Neue welche Parzellen sie beschatten und welche sie lieber unter freiem Himmel wachsen lassen, je nachdem wie die frischen Triebe beschaffen sind und auch danach wie viel Kraft die Sträucher haben. Glücklicherweise gab es im Vorfeld der ersten Ernte 2020 genügend Regen wodurch die Teepflanzen bei Morimotos voll grüner Kraft strotzen. Da es während der Wachstumszeit relativ kühl war, wodurch die Ernte zu einem durchschnittlichen, vielleicht leicht verspäteten Zeitpunkt startete, sind die Pflanzen nur langsam gewachsen. Der Geschmack ist bei langsamen Wachstum immer etwas voller.
Auch im Januar und Februar gab es einige sehr kalte Tage. Da in dieser Zeit die Teepflanzen ruhen, sprechen die Morimotos von einem positiven Effekt. Der neue Tee hat durch die Kälte in der Ruhephase einen sehr tiefen Geschmack. Später, um den 25. Und 26. April, also schon zum Beginn der neuen Ernte gab es noch ein paar kühle Nächte, wodurch es an einigen wenigen Stellen ein paar Frostschäden gab. Im Großen und Ganzen verläuft die diesjährige erste Ernte aber sehr gut.
Am 23.April wurde dann auch die Kabuse Yutaka Midori für den Morimoto Shincha 2020 geerntet. Die Strauchvarietät Yutaka Midori hat von Natur aus sehr feste, dicke Blätter, weshalb es üblich ist, diese Strauchsorte zu beschatten. Auch die Morimotos haben ihre Yutaka Midori Sträucher für den Morimoto Shincha für circa zwei Woche beschattet.
Auf die Frage hin, ob es in diesem Jahr eine bestimmte Geschmacks- oder Duftausprägung gäbe, schreibt uns Haruyo, dass ihr aufgefallen ist, dass die Tees in diesem Jahr einen weichen, blumigen Duft haben.
Als der Morimoto Shincha dann gestern bei uns eintraf, mussten wir natürlich gleich probieren. Allein beim Öffnen der Packung strömt einem ein süßer Duft entgegen, den wir in dieser Form nur von Morimoto Tees kennen. Uns erinnert er fast an Vanille. Gleichzeitig prägt den Morimoto Shincha 2020 eine Frische, wie es für Shincha einfach wundervoll ist: Frühling pur.