Natürlich wollen wir mit Werner und Frank auch den Kirishima Teegarten von Familie Hayashi besuchen, der sehr hochwertige Bio-Grünteesorten herstellt, wie unter anderem den Tennen Gyokuro aus der Strauchvarietät Asatsuyu. Gemeinsam mit Shutaro Hayashi, der an der Universität von Kagoshima Grünteeherstellung studiert hat, und nun die Produktion des Kirishima Teegartens leitet, fahren wir auf die Hochebene, wo der Garten und die Verarbeitungsanlage auf etwa 260m über dem Meer liegen. Die Sträucher sind seit unserem letzten Besuch vor einer Woche deutlich gewachsen, und die jungen Triebe ragen schon ein Stück hervor. Wir werden von leuchtendem Shincha-Hellgrün begrüßt.
Die Ernte wird hier voraussichtlich Ende April beginnnen. Für die Präfektur Kagoshima ist das schon recht spät, was einerseits an der Lage im Kirishima-Gebirge liegt, und andererseits daran, dass Familie Hayashi keine der allerfrühesten Strauchsorten anbaut, da deren Knospen im Kirishima-Gebirge dem Frost im Frühjahr ausgesetzt wären. Ihre früheste Strauchsorte ist die Strauchsorte Asatsuyu, die sie für den Kirishima Tennen Gyokuro verwenden – eine Strauchsorte, die sehr sensibel beim Anbau ist, und für ihr frisches, frühlingshaft süßes Aroma bekannt ist. Im Bio-Anbau ist die Strauchsorte Asatsuyu recht selten zu finden, da die Pflege der Asatsuyu-Sträucher auf natürlichem Wege außergewöhnlich anspruchsvoll ist, und daher viel Erfahrung erfordert.
Im Gespräch mit Shutaro berichtet Werner von Fragen seiner Kunden, die darum gehen wie viele Schalen Grüntee pro Tag man denn maximal trinken sollte und ob denn drei bis fünf Tassen noch gut seien. Shutaro berichtet davon, dass in einer japanischen Zeitung die Empfehlung herausgegeben wurde, man solle nicht mehr als 200 Tassen Grüntee pro Tag trinken, was wir genauso wie Shutaro mit einer entsprechenden Prise Humor rezipieren. Obwohl wir beide ja passionierte Grüntee-Trinker sind, schaffen wir es wohl nicht einmal in die Nähe dieser Dimension zu kommen.
Am Abend treffen wir uns noch einmal mit Shutaro Hayashi zum gemeinsamen Abschiedsessen, und betonen beim Abschied, dass wir uns sehr darüber freuen würden, wenn er auch dieses Jahr im Herbst wieder zu Besuch zu uns kommen würde, und wir gemeinsame Verkostungen bei Kunden planen dürften.