17.05.2014

Heute fangen wir mal mit der Losziehung für die Gyokuro-Kyusu von NARIEDA an. Yukie Morimoto hat auch diesmal die Ziehung durchgeführt. Hier nun das Video, in dem ihr sehen könnt, wer die Gyokuro-Kyusu gewinnt:

Aber was haben wir heute eigentlich unternommen? Vormittags waren Shigeru und Tobias weiterhin mit der finalen Erhitzung des Yanagicha/ Bancha beschäftigt. Da in die hi-ire-ki immer nur eine kleine Menge hinein passt, dauert es mehrere Tage bis die 400kg, die in einigen Tagen schon mit dem Schiff auf den Weg nach Hamburg gehen sollen, komplett fertig werden. Diesmal haben wir jedoch ausnahmsweise gegen Mittag wieder mit der finalen Erhitzung aufgehört, denn um 13 Uhr ist schon Termin bei der Teelehrerin Suenaga. Suenaga-Sensei gehört der Urasenke-Teeschule an, und unterrichtet in ihrem Unterrichts-Teeraum, der zusammen mit dem Zeremonie-Teeraum ein ganzes Teehaus bildet, das von einem wunderbaren Garten umgebend wird. Der Name des Teehauses ist „Eki-Raku-An“, und es befindet sich im nahe gelegenen Ort Sadowara.

Foto: Eingang zum Zeremonie-Teeraum im Teehaus Eki-Raku-An
Foto: Teeutensilien: Natsume, Chasen, Chashaku

Auf die Einladung der Gastgeberin, Suenaga-Sensei, finden wir uns im Garten des Teehauses ein, wie es der Ablauf der Teezeremonie (Chadô/ Chadou oder Sadô/ Sadou) gebietet. Je nach Tee-Schule variiert dieser zwar ein wenig, doch die grundlegenden Regeln sind allen Schulen gemein. Wir gehen durch den Gartenpfad und nehmen auf der Wartebank (Machiai) platz. Da wir die Reinigung der Hände und des Mundes schon vorab durchgeführt haben, begeben wir uns nun durch den kleinen Eingang (Nijiriguchi) in den Teeraum (Chashitsu). Auf dem obigen Foto ist der etwa nur 1m hoher Eingang zum Teeraum in verschlossenem Zustand zu sehen. Zum Betreten des Teeraumes lassen wir uns somit auf die Knie nieder, und bringen damit Demut und Respekt zum Ausdruck. Alle gesellschaftlichen Unterschiede werden an dieser Stelle abgelegt.

Foto: Suenaga-Sensei (rechts), ihre Schülerinnen und die beiden Morimotos

Auf obigen Foto ist der richtige Teeraum, also nicht der Übungsraum, zu sehen. Er ist nur viereinhalb Tatami-Matten groß. Das Blumengesteck, von dem auf obigem Foto nur einige Blätter hinter Shigeru Morimoto zu sehen sind, sowie die Schriftrolle mit der Kalligraphie, wurden passend zum gegebenen Tag von Suenaga-Sensei ausgesucht. Es ist ein bewölkter, stiller Tag, wie auf der Schriftrolle zu sehen ist. Passend zur Jahreszeit werden heute Matchaschalen verwendet, die von Blumendekor verziert sind.

Foto: Gespräche nach der Teezeremonie
Foto: Dietmar bereitet im Unterrichts-Teeraum den Morimoto Tokujou Kabusecha zu

Eine Schülerin von Suenaga-Sensei, auf dem Foto im weißen Kimono zu sehen, hat heute zweimal Matcha zubereitet: Zunächst gab es den Matcha zu trinken, den Suenaga-Sensei normalerweise für die Teezeremonie verwendet, der aus Tencha hergestellt wird. Danach bereitete die Schülerin den Morimoto Matcha Kabuse Minami Sayaka zu, der wie der Name schon sagt aus den beschatteten Blättern der Minami Sayaka-Sträucher gemahlen wird. Zum Abschluss bereitete Dietmar den Morimoto Tokujou Kabusecha zu, der ja bekanntlich ein Blend aus eben dieser beschatteten Minami Sayaka, sowie Kabuse Oku Midori und etwas Kabuse Yabukita ist. Danach gingen die Gespräche um die geschmacklichen Unterschiede der beiden getrunkenen Matcha-Sorten, sowie um die Unterschiede der Inhaltsstoffe beider Sorten. Shigeru nutzte diese Gelegenheit recht elegant, um seine Fachkenntnisse ans Tageslicht zu bringen, die selbst Suenaga-Sensei zum Staunen brachten.

Foto: …natürlich in einer Gyokuro-Kyusu und Teeschalen von NARIEDA Shinichiro
Foto: Haruyo Morimoto im Kimono

Am Abend hat Haruyo noch einen besonderen Termin für den sie extra ihren Kimono angezogen hat. Es ist eine große Gesangsveranstaltung auf der Haruyo singt. Vor allem im Winter und auch wenn der Höhepunkt der ersten Ernte geschafft ist, nimmt sie Gesangsunterricht bei Herrn Morikawa und tritt dann auch ab und zu auf.