02.05.2014
Etwas verschlafen nach der doch kurzen Nacht wachen wir heute wieder gegen viertel nach 6 auf. Schnell essen wir einen Apfel, Misosuppe und etwas Reis, und gehen wieder raus in den Teegarten. Inzwischen ist es sehr warm und sonnig geworden, sodass wir uns beeilen müssen, die noch unbeernteten Sträucher zu ernten. Für heute ist geplant die Yabukita-Sträucher in Teegarten Nr.1 zu ernten. Dort haben wir am 25.04. schon die Yutaka Midori-Reihen für den Morimoto Shincha geerntet. Wie ihr sicher schon gemerkt habt, fangen die Sträucher der verschiedenen Varianten zu unterschiedlichen Zeiten an auszutreiben. Yutaka Midori fängt sehr früh an, Yabukita etwas später, Okumidori und Okuyutaka sind die spätesten Sorten der Morimotos. Es ist nicht so, dass die einen Strauchsorten schneller wachsen als die anderen – wie ich kürzlich bei einem anderen Blog gelesen habe – sondern einfach nur zeitversetzt um einige Tage bis Wochen. Natürlich hat das Wachstum der Pflanzen, neben der Belichtungsdauer (Tageslänge), die für den Beginn des Austreibens entscheidend ist, auch mit der Tempertur zu tun. Wenn es warm wird, wachsen die Pflanzen bei ausreichend guter Wasserversorgung und gutem Nährstoffangebot schneller, als bei niedrigen Temperaturen. Das gilt aber für alles Strauchsorten. Daher auch unsere Eile, wenn es daraum geht an einem Tag viel zu schaffen, denn die Blättern sollen ja nicht zu groß werden.
Nach zwei Touren, die bei dem weit entfernten Teegarten schon je etwa 3 Stunden dauern, ist Teegarten Nr.1 nun komplett geerntet und Shigeru bringt die Erntemaschine wieder zurück auf den Hof. Fertig sind wir aber noch lange nicht. Während wir uns weiter der finalen Erhitzung (hi-ire) und der Reinigung der kleinen Matcha-Mühle widmen, ernten Tei-chan und Haruyo in Teegarten Nr.3 – direkt am Haus – die unbeschattete (roji-saibai) Okumidori. Auch diese wird in den Blend des Miyazaki Tokujou Sencha einfließen, den Haruyo jedes Jahr für uns komponiert. Diejenigen, die den GO EN von 2013 und den Morimoto Tokujou Kabusecha kennen, wissen vieleicht, wofür diese wundervolle Sträuchsorte so bekannt ist – für ihre unglaubliche Süße.
Am späten Vormittag hat Dietmar einen kleinen Fahrrad-Ausflug zum nahegelegenen Strand unternommen. Für die Morimotos ist es schwer zu glauben, dass wir beide keinen Führerschein haben, und daher daran gewöhnt sind mit dem Fahrrad zu fahren, wenn wir ein paar Kilometer unabhängig zurücklegen wollen. Auch in Frankfurt machen wir übrigens alle kleinere Touren, zum Beispiel zum Zollamt, wenn einmal eine Kiste von Narieda Shinichiro oder eine kleine Teelieferung ankommt – mit dem Fahrrad und Anhänger. Aber wofür nun der Ausflug zum Strand? Eine Überraschung, die wir spätestens Sonntag in den Blog einstellen werden. Ein Bild aber schon einmal vorab (s.o.).
Da wir nun eine Stärkung gut gebrauchen können, bestellen die Töchter heute zum Dank an alle, die bei der Tee-Ernte mithelfen, leckere Sushi von einem nahegelegenen Sushi-Restaurant. Das tut allen sehr gut, zusammen sitzen und gemeinsam essen. Da wir alle zusammen nicht in die Küche passen, setzen wir uns in den kleinen Hofladen, und promt kommt ein Stammkunde und fragt nach dem Morimoto Matcha der neuen ersten Ernte. Die Morimotos waren ja, ebenso wie wir, komplett ausverkauft – so gut ist der Morimoto Matcha auch hier angekommen. Jetzt warten die Fans auf den Nachschub der neuen Ernte. Die Matchamühle arbeitet aber noch, weshalb erst morgen die 2014er erste Ernte Morimoto Matcha angeboten werden kann. In Deutschland müsst ihr leider noch ein bisschen länger warten bis der neue Morimoto Matcha ankommen wird, aber wir arbeiten daran, dass es möglichst schnell geht.