1. Definition von Asamushi Sencha
„Asamushi“ bedeutet wörtlich „flacher Dampf“. Bei Asamushi-Sencha handelt es sich um gedämpften Grüntee, der jedoch im Verhältnis zu den Eigenschaften des Blattguts nur kurz gedämpft wurde. Oftmals wird Asamushi auch über die Zeitspanne des Dämpfens definiert, was aber nicht ganz den Gedanken wiederspiegelt, denn eigentlich geht es eben darum, wie tief der Dampf in das Innere der Tee-Blätter eindringt. Kürzer zu dämpfen hat natürlich die Folge, dass der Dampf nicht so stark ins Innere des Blattguts eindringt, aber es spielen auch andere Einflussfaktoren eine wichtige Rolle, nämlich wie dick das Blattgut ist, und wie fest die Blätter sind.
Asamushi wird auch als Gegenpol zu „Fukamushi“, also „tiefer Dämpfung“ definiert, während Chumushi zwischen beiden Endpunkten liegt.
2. Herstellung von Asamushi Sencha
Wie der Definition schon zu entnehmen ist, spielt für die Herstellung von Asamushi Sencha vor allem der erste Produktionsschritt, nämlich die Dämpfung, die entscheidende Rolle. Daher gibt es das Attribut „Asamushi“ logischerweise nur bei gedämpften Tees, und nicht bei trocken erhitztem Tee [Kamairicha]. Bei der Dämpfungsmaschine sind üblicherweise vor allem zwei Regelmöglichkeiten vorhanden, die einen Einfluss darauf haben, wie lange die Teeblätter sind in der Dämpfungsmaschine befinden. Dabei geht es um Dimensionen von etwa 30 Sekunden bis maximal 2 Minuten.
Eine Regelmöglichkeit ist der Winkel der Dämpfungsmaschine, der, je flacher eingestellt, die Blätter langsamer durch die Maschine fließen lässt. Da Asamushi Sencha bedeutet, dass die grünen Teeblätter eher schnell durch die Dämpfungsmaschine fließen, kann von einem tendenziell steileren Winkel ausgegangen werden. Zudem spielt die Drehgeschwindigkeit der Dämpfungsmaschine eine Rolle, denn je höher diese ist, desto kürzer brauchen die Blätter um wieder aus der Maschine herauszukommen.
3. Sortierung
Auch die Sortierung hat einen Einfluss darauf, ob wir es am Ende mit einem grünen Tee zu tun haben, der eher als Asamushi Sencha anzusehen ist, oder eher als Fukamushi Sencha. Der Erklärung dafür liegt darin, dass das geerntete Blattgut von den Teesträuchern natürlich nicht ganz gleichmäßig ist, also verschieden große Blätter enthält. Da die Sortierung erst recht weit am Ende der Grüntee-Herstellung stattfindet, und die Dämpfung ganz zu Beginn der Grüntee-Herstellung stattfindet, sind die frisch geernteten, grünen Blätter natürlich nicht sortiert, wenn sie den Dämpfungsprozess durchlaufen. Egal ob ein Blatt großer oder kleiner, dicker oder dünner ist, laufen diese Blätter also alle mit derselben Einstellung durch die Dämpfungsmaschine. Diese kann selbstverständlich eingestellt werden, aber eben diese Einstellung wirkt sich dann auf die unterschiedlichen Blätter verschieden aus.
Während die größeren Blätter bei einer mittleren Einstellung eher einen Asamushi-Sencha ergeben, so ist das Ergebnis der feineren Blätter nach einer mittleren Dämpfungs-Einstellung jedoch vergleichsweise fukai, also wie bei Fukamushi-Sencha. In den meisten Fällen wir das Blattgut dann nach dem Kneten, Rollen und Trocknen sortiert, so dass die sehr großen Blätter und Kuki, die feiner Kuki von den feineren Blättern, als auch die extrem leichten Blätter voneinander getrennt sind. Die sehr großen Blätter und sehr großen Kuki sind dann tendenziell asai, wie bei Asamushi Sencha.
4. Erkennungsmerkmale und Auswirkungen auf den Aufguss
Asamushi Sencha ist eher fest und stabil, und oxidiert daher weniger leicht. Die Stabilität lässt sich auch daran erkennen, dass Asamushi Sencha eher die Nadelform behält, und weniger leicht zerbröselt als Fukamushi Sencha. Gyokuro beispielsweise, besonders dann, wenn er handgerollt und sehr hochwertig ist, ist üblicherweise eher kurz gedämpft, also eher asai. Asamushi Sencha erkennt man bei Aufgießen leicht daran, dass die Tassenfarbe eher hell ist, also nicht so trüb wird. Aufgrund der festeren Blätter macht üblicherweise eine längere Ziehzeit, und unter Umständen auch eine etwas höhere Temperatur Sinn. Auch bei Aufgießen also, ist das Kontrastpaar „Fukamushi Sencha“ und „Asamushi Sencha“ gut erkennbar.