Mittlerweile sind zwölf Jahre vergangen, seit wir das erste Mal im alten Teil des berühmten Keramik-Ortes Seto zu Besuch waren. Damals erklärte uns die Mutter einer japanischen Freundin, die unsere Leidenschaft für japanische Keramik kannte, den Weg in den entlegenen Ort. Damals sprachen wir mit einigen Künstlern des historischen Keramik-Ortes, hatten aber noch nicht das Glück KATO Juunidai selbst kennenzulernen, auch wenn wir damals schon sein Atelier entdeckt hatten. Erst zehn Jahre später, im Jahr 2016, ergab sich die erste Begegnung mit KATO Juunidai, der zwölften Generation der Keramiker-Familie KATO.
Nachdem sich KATO Juunidai nach dem ersten Jahr unserer Zusammenarbeit zu unserer Freude entschloss, mit uns (A.M.) als sein Partner in Europa zu arbeiten, dürfen wir nun im Herbst dieses Jahres, entsprechend seinem Wunsch, die Organisation von drei Ausstellungen durchführen. Bei unserem heutigen Besuch in KATOs Atelier in Seto haben wir die Gelegenheit viele Details der geplanten Ausstellungen gemeinsam zu planen.
Diese werden Mitte November 2018 in Köln, Paris und Kiel stattfinden. Während in Köln geplant ist, dass ausschließlich Matchaschalen (Matcha Chawan) zu sehen sein werden, fertigt KATO Juunidai für die Ausstellungen in Paris und Kiel zudem exklusiv eine Reihe von besonderen Teekannen (Shiboridashi) und mehrere Teeschalen (Yunomi) an. In Kiel werden zudem einige Teller (Okashi-zara) zu sehen sein, die traditionell für die Darreichung von Süßigkeiten bei der japanischen Teezeremonie Verwendung finden. Es handelt sich dabei um Werke, die die traditionellen Glasuren und Tonsorten des Keramik-Ortes Seto aufgreifen, während sich durch neue Kombination dieser beispielsweise mit neuer Formgebung auch Objekte mit neuartigem Charakter ergeben, die dem Stil KATO Juunidais zuzuordnen sind.
Historische Werke: Matchaschalen von KATO Juunidais Großvater KATO Juudai
Ein besonderes Highlight der Ausstellungen stellen einige alte Unikate dar: Matchaschalen (Matcha Chawan) von KATO Juunidais Großvater, KATO Juudai. KATO Juudai fertigte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – oftmals im Auftrag bekannter japanischer Teezeremonie-Meister – eine Reihe von hochkarätigen Matchaschalen (Matcha Chawan) an, von denen sich einige Werke heute im Besitz der Familie KATO befinden. Von diesen wenigen, im Besitz der Familie KATO befindlichen Unikaten, erhielt A.M. exklusiv sechs Matchaschalen (Matcha Chawan) in unterschiedlichen Stilrichtungen. Manche der Werke knüpfen dabei an bekannte Stilrichtungen an, einige Exemplare gehören unnachahmbaren stilistischen Abwandlungen an, die KATO Juudai im 20. Jahrhunderte selbst entwickelte. Das Wissen, wie die entsprechenden Glasuren hergestellt und gebrannt werden können, blieb selbst dem Enkel KATO Juunidai vorenthalten.
Diese unvergleichlichen Unikate von KATO Juudai, werden neben den Werken von KATO Juunidai bei den Ausstellungen in Köln, Paris und Kiel im November zu sehen sein. Es handelt sich also um Ausstellungen, die die Werke der beiden Generationen – Großvater und Enkel KATO – zusammenbringen, und somit auch einen Zeitsprung in der Geschichte japanischer Keramik vom 20. zum 21. Jahrhundert ermöglichen.
Für Liebhaber und Sammler japanischer Keramik ergibt sich zudem eine besondere Gelegenheit im Rahmen der Ausstellungen im November 2018: KATO wird aus Japan anreisen, um zu bestimmten Tagen, zumindest einmal bei jeder der Ausstellungen, selbst anwesend sein zu können.
(Gastbeitrag der A.M. GbR Segl, Rösch und Lenzgeiger)